17. GI-WIVM Workshop: Integration von Vorgehensmodellen und Projektmanagement
Veranstaltungsort
Internationales Begegnungszentrum der Universität Stuttgart ("Eulenhof")Robert-Leicht-Str. 161
70569 Stuttgart
Beschreibung
Die Workshops der Fachgruppe Vorgehensmodelle stellen innovative Methoden und Ansätze im Bereich der Vorgehensmodelle sowie deren Umsetzung in der Praxis einem Fachpublikum aus Wissenschaftlern und Praktikern vor. Der intensiven Diskussion sowie dem Erfahrungsaustausch wird im Workshop traditionell eine hohe Bedeutung zugemessen. Der diesjährige Workshop wird in Kooperation mit der GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V. Region Stuttgart veranstaltet und hat den Themenschwerpunkt „Integration von Vorgehensmodel-len und Projektmanagement“.
Themenliste
Innerhalb dieses Themenschwerpunkts freut sich die Fachgruppe über Beiträge zu folgenden Gebieten:
Vorgehensmodelle und Projektmanagementstandards
Vorgehensmodelle definieren Regeln für die Erstellung von Softwaresystemen. Eine Neuerstellung oder wesentliche Weiterentwicklung eines Softwaresystems wird in der Regel als Projekt organisiert. Viele Vorgehensmodelle enthalten daher Beschreibungen hinsichtlich des Projektmanagements. Andere Vorgehensmodelle setzen implizit die Nutzung von Projektmanagementmethoden voraus. Parallel dazu haben sich Projektmanagementstandards wie die IPMA Competence Baseline, PMBOK oder PRINCE2 etabliert, die „Good Practices“ im Projektmana-gement definieren und zunehmende Verbreitung finden. Es werden Beiträge erbeten, welche die Integration von Vorgehensmodellen und Projektmanagementstandards thematisieren.
Vorgehensmodelle für Projekte in heterogenen und verteilten Umgebungen
Projekte erfordern zunehmend die temporäre Zusammenarbeit von Projektpartnern aus unter-schiedlichen, meist auch räumlich verteilten Organisationen, die in der Regel auch unterschiedliche Vorgehensmodelle nutzen, welche sich während der Projektlaufzeit nicht vereinheitlichen lassen. Teilweise liegen den verschiedenen Vorgehensmodellen völlig unterschiedliche Herangehensweisen zugrunde, etwa agile Ansätze und hochgradig formalisierte Vorgehensmodelle für sicherheitskritische Komponenten. Das Projekt steht damit vor der Aufgabe, die unterschiedlichen Vorgehensmodelle so aufeinander abzustimmen, dass das Gesamtprojektergebnis erbracht werden kann. Es werden Beiträge erbeten, die diese Problematik beleuchten und die Lösungen vorschlagen.
Auswahl und Tailoring von Vorgehensmodellen
Softwareentwicklungsprojekte stehen vor der Aufgabe, abhängig von der konkreten Projektsituation und ggf. im Rahmen existierender Firmenstandards ein Vorgehensmodell auszuwählen oder anzupassen. Abhängig von Faktoren wie Projektgröße, Stabilität der Anforderungen, Firmenkultur, eingesetzten Technologien etc. offenbaren spezifische Vorgehensmodelle ihre Stärken und Schwächen. Erbeten werden Beiträge zu Lösungsansätzen, welche die systematische Auswahl und Anpassung von Vorgehensmodellen für konkrete Projekt- und Organisationskontexte unterstützen.
Soziale Aspekte in Vorgehensmodellen und in Implementierungsprojekten
Obwohl der Mensch mit seinen Stärken und Schwächen für den Erfolg eines Projektes immer noch der kritische Erfolgsfaktor ist, blenden Vorgehensmodelle diesen Aspekt mehr oder weniger aus und beschränken sich oft auf die Definition von Rollen. Dadurch entstehen eine ganze Reihe von Fragen: Wie helfen sich die Unternehmen über diese Gestaltungslücke? Ergänzen sie Vorgehensmodelle um soziale, humane und kulturelle Aspekte? Wird das Fehlen sozialer Aspekte überhaupt als Problem wahrgenommen?
Programm
Keynote
- Prof. Dr. Michael Reiss (Universität Stuttgart): Hybride Vorgehensmodelle
1. Vorgehensmodelle und Projektmanagementstandards
- Werner Achtert (TÜV Informationstechnik): Integration von verschiedenen Vorgehensmodellen mit dem PMBoK
- Reinhard Wagner (GPM), Jan Friedrich (4soft), Dr. Karl Kollischan (kobaXX Consultants), Edward Fischer (TU Clausthal) und Thomas Ternité (TU Clausthal): Prozessorientiertes Projektmanagement mit dem V-Modell XT
- Dr. Hermann Huemer (Austrian Standards Institute): Vom Vorgehensmodell zur Normung
- Dr. Thomas Epping (Cologne Intelligence): Projektmanagement durch Scrum-Proxies
- Dr. Hans Köbberling: Strategische und taktische Maßnahmen bei Einführungsprojekten von Standard-Software mit hohem Programmieranteil
- Beate Kapturek und Prof. Dr. Rolf Drechsler (Universität Bremen): Technische Dokumentation im V-Modell XT
2. Vorgehensmodelle für Projekte in heterogenen und verteilten Umgebungen
- Peter Fäustle und Sven Ehrich (beide Giesecke & Devrient): Effiziente Synchronisation heterogener Vorgehensmodelle aus Software, Elektronik und Mechanik
- Alexander Laux, Robert Siegfried (Universität der Bundeswehr München) und Günter Herrmann: VEVA – Ein ganzheitliches Vorgehensmodell für die Durchführung verteilter Simulationsexperimente
- Dr. Marco Kuhrmann, Georg Kalus und Manuel Then (Technische Universität München): Unterstützung für Prozesse mit dem Process Enactment Tool Framework
- Jon Sprenger, Olga Fjodorova und Prof. Dr. Michael H. Breitner (Leibniz Universität Hannover): Kompatibilitätsmatrix zum Diversity Management im Projekt
- Guido Bacharach: Integrierte IT Portfolioplanung - IT-Projekte und IT-Anforderungen als zwei Seiten einer Medaille
- Klaus Mairon: Agile und modellgetriebene Projekte - Voraussetzungen für ein erfolgreiches Zusammenspiel
3. Auswahl und Tailoring von Vorgehensmodellen
- Dr. Marianne Heinemann (Capgemini sd&m) und Prof. Dr. Gregor Engels (Universität Paderborn): Auswahl projektspezifischer Vorgehensstrategien
- Gerhard Fessler (methodpark): Vorgehensmodelle zwischen Agilität, Phasenmodellen, Projektmanagementstandards und Reifegradmodellen auf dem Weg in die Nische
- Sonia Lippe (SAP) und Prof. Dr. Jan vom Brocke (University of Liechtenstein): Anwendung von Konstruktionstechniken in der Referenzmodellierung für das Tailoring von Projektmanagement Methoden
4. Soziale Aspekte in Vorgehensmodellen und in Implementierungsprojekten
- Markus Fletischbacher (FH Wien) und Reinhard Höhn (Knowledge Management Associates): Die Rolle der Sozialen Architektur in Veränderungsprozessen eines IT Unternehmens
- Dr. Christa Weßel MPH (Organisationsentwicklung & Informationstechnologie): Software Engineering Culture in Aus- und Weiterbildung – Ein projektbasiertes Lehr- und Trainingskonzept
- Marc Bless und Dr. Alexander W. Röhm: Agilität und Regulierung - Ein Erfahrungsbericht