Beschreibung
Der Markt bietet eine Vielzahl von Vorgehensmodellen, Frameworks für Vorgehensmodelle, Methodensammlungen, Tool-Kits und er stellt auch immer wieder neue Vorgehensmodelle vor. Bei jedem neuen Projekt muss immer wieder die Frage gestellt werden, ob das derzeit eingesetzte oder das beim letzten Projekt verwendete Vorgehensmodell auch für die neuen Fragestellungen geeignet ist, ob das Hausmodell auf neue Fragestellungen erweitert werden kann, ob weitere Vorgehensmodelle eingeführt werden müssen, ob eventuell sogar zu einem neuen Vorgehensmodell migriert werden muss oder man sich auf ein Framework einigt und dessen fallweise projektspezifische Ausgestaltung zulässt. Man denke hierbei etwa an Themen wie Web-Applikationen, Knowledge-Management Projekte, Data Warehouse Lösungen, für die gerade die Modelle mit dem höchsten Verbreitungsgrad (z.B. V-Modell 97, RUP) nicht gerüstet sind.
Besonders in einer Zeit der schnellen Veränderungen ist die Migrationsfähigkeit ein zentrales Entscheidungskriterium. Das beste Vorgehensmodell nutzt wenig, wenn die organisatorische Implementierung zum Kraftakt wird, weil die Akzeptanz durch die Mitarbeiter nicht erreicht werden kann, es an ausreichender Toolunterstützung fehlt oder der Anpassungsaufwand für Projekte zu groß ist.
Der Workshop 2005 der Fachgruppe WI-VM der Gesellschaft für Informatik hat es sich zum Ziel gesetzt, die „Entscheidungsproblematik Vorgehensmodell“ zu beleuchten, mit Hilfe einer Typisierung einen Überblick über etablierte Vorgehensmodelle zu geben und Kriterien für die Auswahlentscheidung vorzustellen. Als hochaktuelle Entscheidungsfrage wird das neue V-Modell XT vorgestellt und die Migration zum VM-XT diskutiert. Die Problematik wird über folgende Themenkreise erschlossen:
Themen
1. Vorgehensmodelle: Typen, Kategorien zur Auswahlentscheidung
- Typen und Ansätze zur Typisierung der Vorgehensmodelle
- VM-Frameworks, Architekturen von VM
- Synopse von etablierten VM
- Marktdurchsetzung von VM
- Entscheidungskriterien für die Auswahl eines VM
- Entscheidungshilfen bei der Auswahl von VM für bestimmte Projekte
2. Vorgehensmodell konkret: Das neue V-Modell XT des Bundes
- Wie ist das neue V-Modell aufgebaut?
- Welche Vorteile ergeben sich in der Anwendung?
- Wie leicht ist die Umstellung von V-Modell 97 zu V-Modell XT?
- V-Modell XT: Aufbau, Tailoringmechanismen, integrierte Tool-Unterstützung, Erfahrungen, Migrationsempfehlungen vom V-Modell 97 zur neuen Version XT, Supportmöglichkeiten
3. Praktische Erfahrung mit Vorgehensmodellen: Implementierung, Migration, Tool-Support
- Welche Tools und Vorgehensweisen unterstützen die Implementierung von Vorgehensmodellen?
- Wie hoch ist die Lebenserwartung von Vorgehensmodellen in Unternehmen?
- Welche Erfahrungen mit der Auswahl, der Einführung und praktischen Anwendung von Vorgehensmodellen gibt es und welche Implementierungsratschläge sind daraus abzuleiten?
- Welche Akzeptanzerfahrungen mit Vorgehensmodellen fließen ein in die nächste VM-Auswahl?
4. Know-How-Sicherung, und Qualitätssicherung durch Vorgehensmodelle
- Was ist an Qualitätssicherungsunterstützung von einem Vorgehensmodell zu erwarten?
- Wie groß ist der Beitrag von Vorgehensmodellen zur Qualität der Projektergebnisse?
- Welchen Beitrag können Vorgehensmodelle zur Wissenssicherung leisten?
Der Workshop soll eine Plattform bieten für die Diskussion und dem Austausch von Erfahrungen über den praktischen Einsatz von Vorgehensmodellen und der Bewertung der Praxistauglichkeit.