Zum Hauptinhalt springen
Nachbericht

Bericht zum 7. GI-WIVM Workshop

Am 27. und 28. März diesen Jahres

fand in Bonn der nun schon siebte Workshop der Fachgruppe statt, dieses Mal unterstützt durch die Deutsche Sparkassenorganisation.

 Die Bedeutung der Themenstellung des Workshops für die praktische Anwendung lässt sich aus dem hohen Anteil der aus Industrie und Beratung kommenden Teilnehmer ableiten: ca. 90% der insgesamt 56 Besucher des Workshops kamen aus der Praxis. "Damit setzt sich die erfreuliche Tendenz fort, die sich bereits beim Workshop im letzten Jahr abzeichnete", so Günther Müller-Luschnat, der langjährige Sprecher der Fachgruppe. Die Teilnehmer beurteilten mit einem Fragebogen den Gesamteindruck des Workshops als zwischen sehr gut und gut liegend.

In elf Vorträgen von Praktikern und Wissenschaftlern, zwei der Vorträge waren eingeladen, wurden an den beiden Tagen unterschiedliche Aspekte der Schwerpunkte des Workshops beleuchtet. Im Vorwort des Tagungsbandes werden genannt:

1. Wirtschaftlichkeit von Vorgehensmodellen

"Was bringt's? Wie viel schneller wird die neue Software entwickelt? Rechtfertigt der Qualitätsgewinn den Zusatzaufwand? Was kostet und was nützt es insgesamt?" Diese und ähnliche Fragen werden vom Top-Management und den Softwareentwicklern selbst in den Unternehmen immer wieder gestellt, wenn es um die Einführung und den Betrieb eines Vorgehensmodells geht.

2. Werkzeugunterstützung von Vorgehensmodellen

In den Unternehmen ist eine vielfältige Werkzeuglandschaft zur Unterstützung der Softwareentwicklung verbreitet, die z.B. eine bestimmte Entwicklungsmethode, eine bestimmte Programmiersprache oder das Projektmanagement unterstützen. Es stellt sich die Frage, wie die Umsetzung und Anwendung eines Vorgehensmodells am besten durch ein oder mehrere aufeinander abgestimmte Werkzeuge unterstützt werden kann.

3. Wissensmanagament und Vorgehensmodelle

Wissensmanagement kann verstanden werden als der systematische Umgang mit geschäftsprozeßrelevanten Wissensinhalten. Für Unternehmen, deren Geschäftsprozesse die Erstellung von Software umfassen, können Vorgehensmodelle deshalb als eine spezielle Form von Wissensmanagement verstanden werden. Hieraus ergeben sich interessante neue Fragestellungen, beispielsweise welche Formen des Wissens sich mit Vorgehensmodellen erfassen und transferieren lassen.

Die meisten der Vorträge

bezogen sich auf mehr als einen der genannten Schwerpunkte. Im einzelnen hatten die Vorträge folgende Themen zum Gegenstand:

  • Entwicklung, Einsatz und Pflege von Vorgehensmodellen in der Sparkassenorganisation (Dr. Noack, SIZ, Bonn)
  • Der Faktor Mensch und Prozeßstandardisierung (Steinmann, GIS GmbH)
  • Auswirkungen von Softwareprozeßverbesserungsprojekten (Kölmel, FZI Karlsruhe)
  • Werkzeuge sind nötig - aber bitte nicht ohne KM-Konzept (Wiemers, Gorbit GmbH)
  • Effizienter Einsatz eines VGM für die OO-Entwicklung (Dimitrov, Schmietendorf, Wipprecht, T-NOVA)
  • Projektübergreifende, ressourcenabhängige, modellbasierte, iterative Projektplanung mit oASe (Hirt, Bruttel, Schneider, METRIS GmbH)
  • Möglichkeiten und Grenzen von Vorgehensmodellen am Beispiel des V-Modells der Bundesbehörden (Prof. Mellis, Uni Köln); von den Teilnehmern des Workshops in Bezug auf den Inhalt als bester Vortrag bewertet
  • Ein Vorgehensmodell für die Entwicklung multimedialer Lernsysteme (Kopka, Uni Dortmund)
  • Unterstützung von Software-Prozessen durch Wissens-Management (Dr. Kneuper, TLC GmbH)
  • GDPA: A Process Web-Centre for the V-Model (Purper, Uni Bremen)
  • Wissen transferieren und Handeln ermöglichen - welchen Anteil Vorgehensmodelle dabei leisten können (Ruth, DFS GmbH); von den Teilnehmern des Workshops in Bezug auf Präsentation als bester Vortrag bewertet

Detaillierte Darstellungen sind im von Dr. Urs Andelfinger et al. herausgegeben Tagungsband zu finden, der im Shaker Verlag erschienen ist (ISBN 3-8265-5939-8).

Die Fachgruppe dankte

Günther Müller-Luschnat, der sich nach neun Jahren als Sprecher aus dieser Funktion zurückzog. Zugleich wurde für diese Aufgabe Dr. Ralf Kneuper, als Stellvertretende Sprecherin Manuela Wiemers gewählt.

(Bericht: Jürgen D. Mangerich, Zühlke Engineering GmbH E-Mail: jma(a)zuehlke.com)

Inhaltliche Ausrichtung

Der jährliche Workshop der FG WI-VM (vormals 5.11 5.1.1) "Vorgehensmodelle für die betriebliche Anwendungsentwicklung" dient zum Erfahrungsaustausch für alle Personen, die im deutschsprachigen Raum mit Vorgehensmodellen zu tun haben, sei es in Theorie oder Praxis.

Während der grundsätzliche Nutzen von Vorgehensmodellen unbestritten ist, so sind viele Fragen beispielsweise zum praktischen Einsatz und zum konkreten Nutzen von Vorgehensmodellen noch ungeklärt. Daher ist jeder Beitrag für diesen Workshop willkommen, der diesen Erfahrungsaustausch und die Klärung offener Fragen unterstützt.

In diesem Workshop werden drei Schwerpunkte gesetzt:

  • Wirtschaftlichkeit von Vorgehensmodellen

"Was bringt’s? Behindert dies nicht in der Entwicklung? Wird die Kreativität eingeschränkt? Wieviel schneller wird neue Software entwickelt? Rechtfertigt der Qualitätsgewinn den Zusatzaufwand? Was kostet und was nützt es insgesamt? Wem nützt es?" Diese und ähnliche Fragen werden vom Top-Management und den Betroffenen in den Unternehmen immer wieder gestellt, wenn es um die Einführung und den Betrieb eines Vorgehensmodells geht. Die Antwort darauf fällt nicht leicht.

Daher werden für diesen Workshop Beiträge erbeten, die die Wirtschaftlichkeit, die Kosten, den Nutzen von Vorgehensmodellen zum Gegenstand haben. Dies können theoretische Überlegungen, generelle Untersuchungen oder auch insbesondere Erfahrungen aus der Praxis in den Unternehmen sein.

  • Werkzeugunterstützung von Vorgehensmodellen

In den Unternehmen sind vor allem Werkzeuge verbreitet, die z.B. eine bestimmte Entwicklungsmethode, eine bestimmte Programmiersprache oder das Projekt-Management unterstützen. Alle diese Techniken erstellen Ergebnisse, die in einem umfassenden Vorgehensmodell integriert sein sollten. Es stellt sich die Frage, wie die Umsetzung und Anwendung eines Vorgehensmodells am besten durch ein oder mehrere Werkzeuge unterstützt werden kann.:

  • Ist es sinnvoll und machbar, ein Werkzeug zu haben, das alles kann?
  • Oder sollten vielmehr einzelne Werkzeuge kombiniert werden zu einem Ganzen?
  • Inwieweit macht erst der Einsatz von Werkzeugen ein Vorgehensmodell handhabbar?

Um dies besser einschätzen zu können werden Beiträge für diesen Workshop erbeten, die Konzepte für eine Werkzeuglandschaft vorstellen, aber auch einzelne Werkzeuge präsentieren oder Erfahrungen mit dem Einsatz von Werkzeugen schildern.

  • Wissensmanagement und Vorgehensmodelle

Wissensmanagement kann verstanden werden als der systematische Umgang mit geschäftsprozeßrelevanten Wissensinhalten. Für Unternehmen, deren Geschäftsprozesse (u.a.) die Erstellung von Software umfassen, können Vorgehensmodelle deshalb als eine spezielle Form von Wissensmanagement verstanden werden. Hieraus ergeben sich interessante neue Fragestellungen. beispielsweise:

  • Welche Formen des Wissens lassen sich mit Vorgehensmodellen wirtschaftlich sinnvoll speichern und transferieren?
  • Wie kann verhindert werden, daß das in Vorgehensmodellen gespeicherte Wissen zur "Schrankware" verkommt?
  • Inwiefern können Vorgehensmodelle das Wissensmanagement generell unterstützen?

Neben den genannten thematischen Schwerpunkten sind auch allgemeine Erfahrungen bezüglich der Auswahl, Erstellung und Nutzung von Vorgehensmodellen für den Workshop von Interesse. Insbesondere sind wir auch an Erfahrungsberichten aus der Unternehmenspraxis interessiert.